Zukunftswerkstatt: Der unvoreingenommene Blick aufs Unternehmen

Zukunftswerkstatt: Der unvoreingenommene Blick aufs Unternehmen

Abschluss bei Lohmann mit positivem Fazit der zweiten Auflage des Angebotes von Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Uni Siegen
Vier Augen sehen mehr. Für Unternehmen kann es deshalb wichtig sein, die eigene Kultur und das Arbeitsklima innerhalb der Firma von Externen mit unvoreingenommenem Blick begutachten zu lassen. Das können Mitarbeiter (teurer) Consulting-Agenturen übernehmen – müssen es aber nicht. Schon 10 Unternehmen aus dem Kreis Neuwied haben stattdessen an der „Zukunftswerkstatt“ teilgenommen, die die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises (WFG) im Sommersemester 2022 zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der Universität in Siegen angeboten hat. Bei Lohmann, dem Weltmarktführer für Klebelösungen aus Feldkirchen, fand nun das gemeinsame Abschlussfrühstück statt – mit äußerst positivem Fazit auf beiden Seiten.
„Die sehr positiven Rückmeldungen der Unternehmer machen einfach Freude und der lebendige Austausch mit den Studierenden ist ein Erfolgsgarant für alle. Die Zukunftswerkstatt ist die vielleicht beste Möglichkeit, einen unvoreingenommenen Blick auf die Stärke der eigenen Arbeitgebermarke zu werfen“, bilanzierte WFG-Geschäftsführer Harald Schmillen zufrieden.
„Zukunftswerkstatt“ – das bedeutete praktisch, dass sich Teams von jeweils fünf BWL- und Wirtschaftsrecht-Studierenden über mehrere Monate mit einem Unternehmen unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Methoden befasst haben. Dazu gehörten Besuche in den Betrieben Interviews mit Mitarbeitern, aber auch die Analyse des Auftritts im Internet und von Zeitungsartikeln. Diese haben sie zur einer Gruppenlösungsskizze zusammengefasst und den Unternehmen abschließend präsentiert.
Die zweite Auflage der Zukunftswerkstatt stand dabei unter dem Themenschwerpunkt „Junge Menschen als Fachkräfte im Landkreis Neuwied finden und binden“. „Das zentrale Zukunftsthema“, wie auch Lohmann-CEO Dr. Jörg Pohlman deutlich machte. Corona- und Energiekrise seien dagegen nur temporär.
Und so ging es auch bei den Gesprächen beim Abschlussfrühstück noch einmal um Themen wie die „Work-Life-Balance“ und den Einfluss von Home-Office auf das soziale Miteinander im Betrieb. „Wir sehen es als Führungsaufgabe, für eine Arbeitsatmosphäre zu sorgen, in der Arbeit Spaß macht. Dazu müssen wir zuhören und dann aktiv gestalten“, hielt Lohmann-COO Dr. Carsten Herzhoff fest.
Die Zukunftswerkstatt ist aber nicht nur ein Angebot für die Unternehmen, sondern eine echte Win-Win-Situation. „Für die Studierenden ist es ein idealer Trainingsraum, an der Hochschule erlernte Theorien in einem praktischen Umfeld zu erproben“, unterstrich Projektleiter Robert Kebbekus von der Uni Siegen. Außerdem hätten sie dabei natürlich auch die wertvolle Gelegenheit, potenzielle Arbeitgeber aus der Region kennenzulernen.
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Extrakasten:
Der Gastgeber Lohmann
Die Firma Lohmann in Feldkirchen gehört zu den sogenannten „Hidden Champions“. Das vor 171 Jahren gegründete Familienunternehmen, das heute rund 1800 Mitarbeiter weltweit beschäftigt und fast 380 Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaftet, ist im Bereich der funktionalen doppelseitigen Klebebänder Weltmarktführer. „Unsere Produkte sind fast überall drin, aber man sieht sie nicht“, berichtete CEO Dr. Jörg Pohlmann und zeigte Beispiele aus der Automobil- und der Handyproduktion, aber auch aus der Medizin. 2016 hat Lohmann nach dreijähriger Bauzeit ein neues Techonologie-Zentrum am Stammsitz eingeweiht.
Neben weiteren Beteiligungen ist Lohmann ist zugleich 50 Prozent-Mutter des Unternehmens Lohmann & Rauscher mit Sitz in Rengsdorf und Wien. L&R hat rund 5300 Mitarbeiter und ist weltweit führender Entwickler, Produzent und Anbieter von Medizin- und Hygieneprodukten.