Zukunftswerkstatt

»Junge Menschen als Fachkräfte im Landkreis Neuwied finden und binden: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Personalarbeit und Kommunikation.«

Die Zukunftswerkstatt am Lehrstuhl für Innovations- und Kompetenzmanagement der Universität Siegen bietet seit 2007 die Praxisseminare als Lehrveranstaltung für Studierende an. Innerhalb eines semesterbegleitenden Praxisseminars werden reale und komplexe Fragestellungen mit Studierendengruppen aus verschiedenen Studiengängen (BWL, Wirtschaftsrecht etc.) bearbeitet und mögliche Lösungen aufgezeigt (Details zur Zukunftswerkstatt und den Praxisseminaren finden Sie weiter unten).

Zweite Runde für die Zukunftswerkstatt –
Unvoreingenommene Analysen für teilnehmende Unternehmen

Kreis Neuwied – Wer die Positionierung und die Erfolgsaussichten seines Unternehmens verbessern möchte, braucht dafür zunächst einmal ein möglichst präzises Bild von der aktuellen Aufstellung. „Um das zu gewinnen, kann ein Blick von außen besonders hilfreich sein. Den können Unternehmen aus dem Landkreis Neuwied jetzt mit Unterstützung unserer Wirtschaftsförderung erhalten. In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Innovations- und Kompetenzmanagement der Universität Siegen bietet die in den kommenden Monaten fünf Unternehmen die Möglichkeit, sich im Rahmen der Zukunftswerkstatt von Studierenden der Uni "durchchecken" zu lassen“, verkündet Landrat Achim Hallerbach.

Der große Vorteil dabei: Während bei internen Mitarbeiterbefragungen stets mit einer Voreingenommenheit gerechnet werden muss, und bei der Beauftragung von Beratungsunternehmen deren eigene wirtschaftliche Interessen Einfluss auf die Analysen nehmen, ist der Blick von Studierenden völlig unvoreingenommen. „Gerade aufgrund der noch nicht vorhandenen Erfahrungen fallen dabei auch Themen auf, die sonst nicht bemerkt werden – und schon gar nicht hinterfragt werden“, unterstreicht der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied, Harald Schmillen.

Über mehrere Monate hinweg untersucht die Gruppe von fünf Studierenden aus verschiedenen Fachrichtungen – unter anderem BWL und Wirtschaftsrecht – unterschiedlichste Aspekte bei den teilnehmenden Unternehmen. Unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Methoden werden Gespräche mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Unternehmensbereichen geführt – in der aktuellen Situation vorrangig per Telefon oder im Videochat. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Unternehmenskultur und das Arbeitsklima gelegt. Die Positionierung in Printmedien wird ebenso analysiert wie die Auftritte im Internet und bei sozialen Medien – dafür überprüfen Personen bundesweit, ob die Unternehmenswebseite (potenzielle) Mitarbeiter positiv anspricht. Lassen die Rahmenbedingungen dies zu, rundet die fünfköpfige Gruppe das Bild durch persönliche Besuche der beteiligten Unternehmen ab.
Projektleiter Robert Kebbekus erklärt: "Wir führen das Projekt inzwischen seit 2007 in verschiedenen Regionen durch – und ernten damit regelmäßig positives Feedback. Für die Unternehmen ist der Aufwand recht gering – und die gewonnenen Erkenntnisse sind oft ungeheuer wertvoll."
Das bestätigt auch Vorstandsmitglied Konrad Breul von der Raiffeisenbank Neustadt eG, die im vergangenen Jahr an dem Projekt mitgewirkt hat: "Die ungeschminkte und pure Rückmeldung, die wir durch die Studenten erhalten haben, halte ich für sehr wertvoll. Obwohl ich sicher bin, dass wir grundsätzlich schon recht gut über unsere Positionierung Bescheid wissen, konnten wir auf diesem Weg weitere wertvoll Informationen erhalten, die sonst wohl nur schwer zugänglich gewesen wären."

Ein interessanter Nebenaspekt des Projektes: Viele Unternehmen sind auf der Suche nach jungen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die zu ihnen passen. „Die Analyse der Studierenden zeigt insbesondere auf, ob die teilnehmenden Firmen auf junge Menschen attraktiv wirken. Es gab sogar schon Fälle, in denen Studierende in Folge des Projekts als Werksstudenten bei einem der beteiligten Unternehmen eingestiegen sind,“ berichtet Landrat Achim Hallerbach.
Bei der Untersuchung werden die Wünsche und Bedürfnisse des Unternehmens berücksichtigt – die erhobenen Daten werden anonymisiert und ausschließlich innerhalb des jeweiligen Seminars verarbeitet. Und natürlich werden die geltenden Coronaregelungen eingehalten.

Wer sich für die Teilnahme im Sommersemester 2022 interessiert, wendet sich an die Geschäftsstelle der Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied, Ansprechpartner Harald Schmillen, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 02631/282-12.

Unser Vorhaben im Sommersemester 2021

Wir planen den Themenschwerpunkt: »Junge Menschen als Fachkräfte im Landkreis Neuwied finden und binden« innerhalb eines Praxisseminars zu bearbeiten und die Erfahrungen und Auswirkungen der COVID-19 Situation mit in unsere Beforschung einfließen zu lassen. In diesem Rahmen analysieren und charakterisieren wir Ihre bestehende Personalarbeit, die vorherrschende Unternehmenskultur, das allgemeine Arbeitsklima, sowie Ihren Internetauftritt und leiten Möglichkeiten der Optimierung ab.

Aufwand und Ablauf des Seminars

Über die Laufzeit eines Semesters (April bis Juli) untersucht eine kleine Gruppe von 5 Studierenden Ihr Unternehmen. Der zeitliche Aufwand für Sie ist dabei gering und stört die betrieblichen Abläufe nicht. Die »Erforschung« Ihres Unternehmens durch die Studierenden erfolgt auf verschiedenen Ebenen etwa durch wenige Besuche (sofern möglich), 20 Mitarbeiterinterviews (als Videokonferenz), sowie der Analyse bestehender Unterlagen, wie beispielsweise dem Internetauftritt oder Printmedien. Zudem laden wir bundesweit Personen ein, die Wirkung Ihrer Website hinsichtlich der Mitarbeiteransprache zu bewerten.

Wir orientieren uns bei dabei streng an den aktuellen Pandemieregelungen, sowie Ihren Bedürfnissen.
Die erhobenen anonymisierten Daten sind vertraulich und werden ausschließlich innerhalb des jeweiligen Seminars verarbeitet.

Ziele des Seminars

Für die Studierenden bietet ein solches Seminar einen idealen Trainingsraum, um an der Hochschule erlernte Theorien in einem praktischen Umfeld zu erproben und dabei zu lernen. Für Ihr Unternehmen als Kooperationspartner sollen nützliche Handlungs- und Verhaltensempfehlungen gefunden werden, um zentrale Anforderungen junger Menschen bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes oder der späteren Berufswahl aufzugreifen und damit zu berücksichtigen.

Die Arbeit der Zukunftswerkstatt

In der Zukunftswerkstatt finden seit 2007 Praxisseminare statt. Innerhalb eines Praxisseminars werden Fragestellungen mit Studentengruppen bis zu 20 Personen bearbeitet und mögliche Lösungen aufgezeigt. Die einzelnen Studenten arbeiten dabei inhaltlich an verschiedenen Schwerpunkten, fügen diese aber zu einer Gruppenlösungsskizze zusammen. Dabei erstellen die Studenten neben einer schriftlichen Ausarbeitung zusätzlich eine Präsentation, die abschließend präsentiert wird.

Die beteiligten Kooperationspartner aus der Praxis schätzten dabei vor allem die unvoreingenommene Herangehensweise der Studenten und die Vielschichtigkeit der aufgezeigten Lösungswege. Oftmals werden so neue Lösungen und Möglichkeiten sichtbar, welche für das Unternehmen aufgrund der anderen Perspektive bisher verborgen waren und so nicht erkannt werden konnten. Für die Studenten bietet ein solches Praxisprojekt zum einen die Möglichkeit, den praktischen Umgang mit dem erlernten theoretischen Wissen zu trainieren, innerhalb einer Gruppe als Teammitglied an einem Lösungsteil zu arbeiten und zum anderen auch die wertvolle Gelegenheit, potentielle Arbeitgeber aus der Region und darüber hinaus kennen zu lernen.

Interessierte Unternehmen wenden sich bitte an die Geschäftsstelle der Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied,
Harald Schmillen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 02631 / 282-12.

 

Zukunftswerkstatt

Aufgrund vielfach guter Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Hochschulen hat sich die Wirtschaftsförderung im Landkreis Neuwied (WFG) dazu entschlossen, einen Kooperationsvertrag mit der Zukunftswerkstatt am Lehrstuhl für Innovations- und Kompetenzmanagement der Universität Siegen zu schließen. Hierzu trafen sich (v.l.n.r.) der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied, Harald Schmillen, der Leiter der Zukunftswerkstatt an der Universität Siegen, Robert Kebbekus mit dem Neuwieder Landrat Achim Hallerbach.